Kakaoprodukte

Ob als Schokoriegel oder heiße Schokolade – Die meisten von uns konsumieren Kakao vor allem als Süßigkeit.

Aber auch Kakaobohnen – welche übrigens eine Frucht darstellen – enthalten Protein! Ob als heißes Getränk oder Snack – ein paar Gramm Protein lassen sich auch auf diese Weise aufnehmen.

Ist Kakao eine gute Proteinquelle? Nun, Kakaopulver kann knapp 30 g Protein je 100 g enthalten, Zartbitterschokolade mit 85% Kakaoanteil immerhin 11 g. Jedoch wird sich kaum jemand 100 g Kakaopulver reinziehen – 100 g Schokolade schon eher. Allerdings ist der Kaloriengehalt mit 500 bis 600 kcal je 100 g nicht zu unterschätzen.

Gleiches gilt für die z.T. hohen Mengen an Fetten und Zucker. Kakao und Schokolade stellen daher keine herausragende Proteinquelle dar und sind eher als Backzutat oder Süßigkeit anzusehen. Zum Backen oder als Zutat in Dessert wird Kakao ohnehin in überschaubaren Mengen verwendet. Bei Schokolade ist ein maßvoller Verzehr ratsam.

Die folgende Tabelle zeigt den Proteingehalt (je 100 Gramm) von Kakao, Schokolade und Co.:

Gute Gründe für den Schokoverzehr?

Kakao hatte in der Vergangenheit auch eine medizinische Verwendung. Es scheint einige wissenschaftliche Beweise zu geben, die für einen moderaten Verzehr (ca. 55 g) dunkler Schokolade am Tag sprechen. So könnte Kakao möglicherweise zur Vorbeugung und Behandlung von Allergien, Krebs, oxidativen Verletzungen, entzündlichen Zuständen, Angstzuständen, Hyperglykämie und Insulinresistenz verwendet werden¹.

Nach Chiasamen und Gojibeeren werden Kakaosamen mittlerweile als das neue „Superfood“ gehandelt. In einer Studie hatten Kakaopulver und dunkle Schokolade im Vergleich zu Fruchtpulvern bzw. Säften äquivalente oder signifikant höhere Werte bei der antioxidativen Kapazität, sowie des Flavonoid- und Polyphenolgehalts².

Der Hauptkritikpunkt, der gegen den Verzehr von Schokolade zu therapeutischen Zwecken spricht, ist wohl die hohe Menge an Zucker und gesättigten Fettsäuren. Zudem müssten die zusätzlichen Kalorien durch mehr Bewegung oder das Einsparen von Kalorien an anderer Stelle kompensiert werden, um eine Gewichtszunahme zu vermeiden.

Bei Studien, die positive Effekte von Kakao und Schokolade auf die Gesundheit belegen, ist zudem zu beachten, dass diese häufig von Schokoladenherstellern gesponsert werden (Stichwort „Interessenkonflikt“). Daher mag es nicht überraschen, dass es mehr Studien zu den günstigen Effekten des Schokoladenverzehrs als zu möglichen Nebenwirkungen gibt. Darüber hinaus enthalten die in kontrollierten Studien verwendeten Produkte oft viel höhere Polyphenolgehalte als die meisten kommerziell erhältlichen Produkte.

Da die in Kakao enthaltenen Flavonoide einen bitteren Geschmack aufweisen, greifen viele Hersteller auf Verarbeitungstechniken zurück, die die Bitterkeit, aber auch den Flavonoidgehalt reduzieren³. Durch die Kakaoverarbeitung können sogar 90% der Flavonoide verloren gehen⁴. Ob die gesundheitlichen Vorteile des Kakaos dann noch bestehen, ist fraglich.

Wer von den gesundheitsfördernden Eigenschaften der Kakaobohne profitieren möchte, sollte bevorzugt zu Kakaopulver in Rohkostqualität greifen. Stark entölte Produkte weisen zudem einen niedrigeren Fettgehalt auf. Bei Schokoladensorte ist die dunkle Variante hinsichtlich des klar im Vorteil: sie enthält zwar mehr Fett als z.B. Vollmilch-Varianten, dafür aber wesentlich weniger Zucker und natürlich einen höheren Kakaoanteil. Auch der Flavonoid-Gehalt ist bei Bitterschokolade (ab 70% Kakaoanteil) deutlich höher als bei Vollmilchschokolade und in weißer Schokolade in keinen nennenswerten Mengen mehr vorhanden.